Das imposante Hauptbauteil der Pumpturbine, gefertigt von der Firma PELFA in Udine nach Plänen von Voith Hydro, beeindruckt nicht nur durch seine beachtliche Länge von zehn Metern, sondern auch durch sein Gewicht von 50 Tonnen. Für den Transport wurde sogar ein Segment abgeschnitten, das auf der Baustelle fachgerecht wieder angeschweißt wird. Beeindruckend ist auch der Durchmesser des Zulaufrohrs von 2 Metern, das aus nichtrostendem Stahl gefertigt wurde. Bei Fertigstellung wird von diesem Bauteil aber nur noch der sogenannte Flansch sichtbar sein, während der Rest sicher einbetoniert im Berg verschwindet.
TIWAG-Bauvorstand Alexander Speckle betont die Wichtigkeit für die Tiroler Energiewende: „Die Erweiterung der bestehenden Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz ermöglicht uns die Energieversorgung Tirols eigenständiger, sicherer und gleichzeitig umweltfreundlicher zu gestalten. Damit leistet TIWAG einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Indem wir erneuerbare Energie aus Tiroler Wasserkraft nutzen, sichern wir auch die Energieversorgung für zukünftige Generationen.“
Ein Schwertransport als kritischer Flaschenhals
„Der Nervenkitzel bei jeder Kehre, ob die Berechnungen korrekt waren und sich die Engstellen in Realität auch wirklich ausgehen, wurde durch die tiefwinterlichen Bedingungen nicht kleiner. Umso größer war dann die Erleichterung, als die Spirale sicher vor Ort angekommen ist. Mit dem neuen Kraftwerk Kühtai 2 werden wir ab 2026 zusätzlich 216 Mio. kWh sauberen, CO2-freien Strom aus natürlichem Zufluss erzeugen. Diesem Ziel sind wir heute einen bedeutenden Schritt nähergekommen“, zeigt sich TIWAG-Projektleiter Klaus Feistmantl stolz.
Der Transport dieses beeindruckenden Bauteils war eine logistische Meisterleistung. Mit einem Gesamtgewicht des Transports von über 100 Tonnen, verpackt zum Schutz des Stahls vor Straßensalz, musste besondere Rücksicht auf die Straßenbedingungen genommen werden. Der Einsatz eines spezialisierten Schrägladers ermöglichte es, die Ladebreite bei Engstellen zu reduzieren und den Schwerpunkt in kritischen Straßenabschnitten zu verlagern. Die nächtliche Ankunft auf der Baustelle um 03:00 Uhr morgens, nach mehrtägiger Fahrt, war ein weiterer Höhepunkt dieses logistischen Unterfangens.
In der Kaverne erwartete bereits ein 160 Tonnen Mobilkran die Ankunft der Spirale. Nach ihrer Einbringung wird im Januar 2024 die finale Montage und das Anschweißen des zuvor abgetrennten Segments erfolgen. Ein weiterer wichtiger Schritt wird die Druckprobe von 75 bar sein, bevor die Spirale endgültig einbetoniert wird. Abschließend betont das Projektteam die Pünktlichkeit der Lieferung, die im Einklang mit dem Gesamtprojektplan steht.
Mehr spektakuläre Impressionen finden Sie in der Fotostrecke und dem Kurzfilm zum Sondertransport in den Neuigkeiten der Projektwebsite.
Tipp: Das Erweiterungsprojekt Kühtai digital erleben
Die innovative App „TIWAG erneuerbare+“ zeigt nicht nur einen Überblick des Erweiterungsprojekts Kühtai, mittels Röntgenblick können Sie auch die Leitungen und Kaverne tief im Berg sichtbar machen oder den Generator ganz genau unter die Lupe nehmen. Als besonderes Highlight projiziert die Augmented Reality Funktion (AR+) der App die einzelnen Anlagenteile und den Stausee direkt in den Raum. Mehr dazu unter https://www.erneuerbareplus.at/