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21.06.2024

Nächste Etappe zur ökologischen Aufwertung des Inn

Mit dem neuen Schwallausgleichsbecken beim Kraftwerk Silz hat TIWAG die nächste, große Ausgleichsmaßnahme im Zusammenhang mit der Kraftwerkserweiterung im Kühtai abgeschlossen.

„Mit einem Fassungsvermögen von 300.000 Kubikmetern handelt es sich hier um die größte Einrichtung dieser Art in Europa, mit positiven Auswirkungen für die Gewässerökologie und Lebewesen im Inn“, freut sich TIWAG-Vorstandsdirektor Alexander Speckle.

Größtes Schwallausgleichsbecken

Das Kraftwerk Silz leistet mit seiner schnellen Regelbarkeit und hohen Flexibilität schon seit über 40 Jahren einen besonders wertvollen Beitrag für eine sichere Stromversorgung. Innerhalb weniger Minuten kann das Kraftwerk aus dem Stillstand in den Volllastbetrieb wechseln oder auch wieder ausgeschaltet werden. Bisher wurde das genutzte Wasser über den Unterwasserkanal direkt in Inn zurückgegeben. Künftig fließt dieses zuerst in das neue Becken und wird dann vergleichmäßigt in den Inn geleitet.

„Mit dem neuen Becken gelingt es uns, die schnellen Abflussänderungen auszugleichen und das im Kraftwerk Silz genutzte Wasser dem Inn beruhigt zurück zu geben. Damit kann die Schwallbelastung für den Inn nachhaltig verbessert werden“, erklärt der zuständige Projektleiter Klaus Feistmantl. Ein weiteres Becken ist übrigens im Zuge des geplanten Kraftwerks in Haiming geplant. „Zusammen mit der 2023 abgeschlossenen Renaturierung im Bereich Stams-Rietz leisten wir damit einen wirkungsvollen Beitrag zur Verbesserung und Ökologisierung des Inns im Oberland“, so Alexander Speckle.

TIWAG investierte bisher 22 Mio. Euro

Die Bauzeit für das neue Bauwerk betrug knapp fünf Jahre. Während der jährlichen Brutzeit des Ortolan zwischen April und August wurden die Arbeiten ausgesetzt. Die Baukosten für das Ausgleichsbecken belaufen sich insgesamt auf rd. 22 Mio. Euro. Das neue Becken ist rund drei Meter tief und hat eine Wasseroberfläche von ca. zehn Hektar. Der Boden wurde mit geosynthetischen Tondichtungsbahnen zum Grundwasser hin abgedichtet. Rund um das Becken überwachen zudem Sensoren laufend den Stand und die Temperatur des umgebenden Grundwassers, um die Funktion sicherzustellen.

Ursprünglich war die Fertigstellung bereits für 2023 vorgesehen. Wegen der großen Unsicherheiten in der Energieversorgung in Folge der Ukrainekrise hat sich TIWAG jedoch entschieden, die für die Fertigstellung notwendige zehnwöchige Betriebsunterbrechung im Kraftwerk Silz erst im heurigen Jahr durchzuführen. Im Juni konnte das Becken in Betrieb genommen werden. Aufgrund der starken Wasserschwankungen von bis zu drei Metern ist das Schwimmen im Becken aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Das Wasser aus den Speichern im Kühtai kommt ohnedies - auch im Sommer - mit höchstens 10 Grad an. Erholungssuchende können die neuen Wege um das Becken für eine Rundwanderung nutzen und sich zugleich über die Funktionsweise und den Nutzen für die Natur informieren.

Internationales Leuchtturmprojekt

„Mit diesem innovativen Vorzeigeprojekt leistet TIWAG wie schon so oft in den vergangenen 100 Jahren wertvolle Pionierarbeit. Immer wieder haben wir auch hochkarätige, wissenschaftliche Delegationen vor Ort, die sich über dieses Projekt informieren“, so der TIWAG-Vorstandsdirektor.  

Im Bild: TIWAG-Vorstandsdirektor Alexander Speckle, Projektleiter Klaus Feistmantl und TIWAG-Ökologie Martin Schletterer freuen sich über den erfolgreichen Abschluss des Ausgleichsbeckens beim Krafthaus Silz: Seit Juni 2024 wird das im Kraftwerk Silz turbinierte Wasser dorthin eingeleitet und dann beruhigt an den Inn zurückgegeben. (Fotonachweis: TIWAG/Oss)