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14.03.2025

Pumpspeicher Versetz: TIWAG informiert in der Region

Der erste Infomarkt 2025 ging am Freitag, den 14. März 2025 im Kaunertal über die Bühne, weitere Veranstaltungen in Imst und Landeck folgen.

ExpertInnen informieren aus erster Hand über verschiedene Themen rund um den Pumpspeicher Versetz: vom Ablauf der bevorstehenden Umweltverträglichkeitsprüfung bis zur Speichersicherheit. „Transparenz und Dialog sind für uns zentrale Anliegen. Mit den Infomärkten schaffen wir eine Plattform, auf der sich alle Interessierten direkt mit Fachleuten austauschen können. Unser Ziel ist es, die Bevölkerung in der Region aktiv zu informieren und offene Fragen zu klären“, erläutert TIWAG-Bauvorstand Alexander Speckle. Nach Veranstaltungen in Tösens und Pfunds im Herbst 2024 werden diese Informationsformate im Frühjahr 2025 fortgesetzt. Den Auftakt der regionalen Reihe bildet der Infomarkt am 14. März im Quellalpin in Feichten. Weitere Veranstaltungen folgen in Landeck (10. April) und Imst (25. April). 16 ExpertInnen der TIWAG stehen im Quellalpin Rede und Antwort.

Sichere Stromversorgung

Ein Schwerpunkt liegt auf der Präsentation des Projektes, das in den vergangenen Monaten aktualisiert wurde und Anfang April zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht wird. „Der Pumpspeicher Versetz ist so ausgelegt, dass er mit seiner Leistung und Speicherkapazität rund 160 Stunden lang volle Energie liefern kann. Mit seiner hohen Speicherkapazität für Wind- und Solarstrom ermöglicht er die Nutzung erneuerbarer Energie bei sogenannten Dunkelflauten und leistet einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität und sicheren Stromversorgung“, betont Speckle. Die EU-Kommission hat den Pumpspeicher Versetz als Projekt gemeinsamen europäischen Interesses (PCI) eingestuft. Diese Projekte sind von übergeordneter Bedeutung für die Erreichung der europäischen Klimaziele und liegen im höchsten öffentlichen Interesse.

Unabhängige Prüfung

Darüber hinaus gibt TIWAG im Rahmen der Infomärkte detaillierte Einblicke in den Ablauf der UVP. Bei allen Ausbauprojekten hat TIWAG das Ziel, Wasserkraft und Naturschutz in Einklang zu bringen. In Österreich werden die Auswirkungen auf Mensch und Natur im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) genauestens und unabhängig geprüft. Eine UVP erfolgt durch die zuständige Behörde. Für den Pumpspeicher Versetz ist dies das Amt der Tiroler Landesregierung. Die Beurteilung erfolgt durch neutrale PrüfgutachterInnen, die das Vorhaben objektiv in all seinen Aspekten prüfen. Ist das Vorhaben umweltverträglich, dann wird es von der Behörde genehmigt und – sofern es keine Einsprüche gibt – kann es umgesetzt werden.

Für die Vorlage bei der Behörde hat TIWAG rund 400 Pläne erstellt, die Fachbeiträge umfassen ca. 12.000 Seiten. Alle Unterlagen werden öffentlich aufgelegt, dann können Stellungnahmen abgegeben werden. Die Öffentlichkeit umfasst die direkt vom Vorhaben betroffene Bevölkerung, die Standortgemeinden, die Umweltanwaltschaft und die Umweltorganisationen.

Speicher sind sicher

Auch das Thema Speichersicherheit wird bei den Infomärkten umfassend erörtert. „Sicherheit hat für TIWAG im Betrieb und bei den Erweiterungsprojekten höchsten Stellenwert“, betont der technische Projektleiter Johann Neuner. Regelmäßige Begehungen und ein dichtes Netz aus Messgeräten, die regelmäßig abgelesen werden oder die ihre Daten rund um die Uhr übermitteln, sorgen dafür, dass der Zustand des Damms und aller sicherheitsrelevanten Teile ständig unter Kontrolle ist. Bei den Planungen für den Pumpspeicher Versetz wurden umfassende Erkundungen und Messungen durchgeführt. Eines der Ergebnisse: Der geplante Pumpspeicher Versetz hat keine Auswirkungen auf die Hänge des Gepatschspeichers. Dies wird im UVP-Verfahren von unabhängigen GutachterInnen der Behörde zusätzlich zur Begutachtung durch die österreichische Staubeckenkommission nochmals im Detail überprüft. Mit Start des Verfahrens und öffentlicher Auflage des Projektes können alle Gutachten von Interessierten eingesehen werden.

Das Thema Naturgefahren wurde im Rahmen der Planungen für den Pumpspeicher Versetz ebenfalls umfassend untersucht und ist Teil der Umweltverträglichkeitserklärung UVE und der nachfolgenden UVP. Die Untersuchungen zeigen, dass Muren, Steinschlag oder Lawinen die Sicherheit von Damm und Speicher nicht beeinträchtigen. Unabhängig von allen Klimaszenarien spielt der Permafrost für die Sicherheit des Gepatschspeichers und des Speichers Platzertal keine Rolle. „Die Sicherheit der Bevölkerung im Kaunertal ist heute und in Zukunft gewährleistet. Der Speicher Gepatsch bleibt auch mit dem neuen Pumpspeicher Versetz sicher. Das gilt auch für den neuen Speicher im Platzertal“, betont Neuner.

Neue Baustraße entlastet Tourismus

Beim Infomarkt im Kaunertal informiert TIWAG außerdem über den künftigen Baustellenverkehr im Tal. „Wir haben ein neues Konzept ausgearbeitet. Es wird nun eine neue Baustraße geben, die den Baustellenverkehr vollständig von der Gletscherstraße und der Uferstraße Ost entkoppelt und somit zu einer Entlastung für den Tourismus führt“, erläutert Neuner.

Weitere Themenstände beschäftigen sich mit ökologischen Themen – von der Gewässerökologie über die Feuchtgebiete im Platzertal bis zu den verschiedenen Ausgleichsmaßnahmen. Infos gibt es auch zu den regionalwirtschaftlichen Impulsen, zur Almwirtschaft im Platzertal und zum Hochwasserschutz.

Im Bild: TIWAG-ExpertInnen informieren aus erster Hand (v.li.): Bauvorstand Alexander Speckle mit dem technischen Projektleiter Johann Neuner und Bürgermeister Christian Kalsberger.