Die Umweltverträglichkeitsprüfung gewährleistet, dass ein naturverträgliches Projekt genehmigt wird.
Mit dem Ausbau der Wasserkraft in Tirol leistet die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Versorgungssicherheit – gerade vor dem Hintergrund, dass sich der Strombedarf in Tirol bis 2050 aus heutiger Sicht verdreifachen wird. Einer der wesentlichen Bausteine, um von klimaschädlichen, fossilen Energieträgern unabhängig zu werden und die erneuerbaren Energien auszubauen, ist das erweiterte Kraftwerk Kaunertal, das nicht nur umweltfreundlichen Strom produziert, sondern auch dringend notwendige Flexibilität für den Strommarkt und Speicherkapazitäten schafft. Denn im Gegensatz zur Wasserkraft können Wind und Sonne nicht geregelt werden.
Im Frühjahr 2023 hat TIWAG die dritte Revision der Einreichunterlagen für die Umweltverträglichkeitserklärung bei der UVP-Behörde der Tiroler Landesregierung vorgelegt. Die neutralen PrüfgutachterInnen der Behörde haben die Unterlagen in den vergangenen Monaten umfassend geprüft. Jetzt liegen die Rückmeldungen aus allen 45 Fachbereichen vor, berichtet Projektleiter Wolfgang Stroppa: „16 Fachbereiche haben die Vollständigkeit bestätigt, aus 29 Fachbereichen gibt es Rückmeldungen, die wir bis spätestens 31. Oktober 2024 in die Unterlagen einarbeiten werden.“ Die Bandbreite reicht von kleineren formalen Änderungen bis zu ergänzenden geologischen Untersuchungen, die erst im Frühjahr 2024 beginnen können. TIWAG hat weiterhin das Ziel, dass die UVP noch im Jahr 2024 startet.
Umweltverträgliches Projekt für den Klimaschutz in Tirol
Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist ein Garant für die naturverträgliche Umsetzung von Wasserkraftprojekten. „Jede weitere Prüfung und Untersuchung trägt dazu bei, dass nur ein gutes und naturverträgliches Projekt umgesetzt wird. Die intensive Auseinandersetzung der GutachterInnen zeigt, wie sorgsam in Tirol mit den vorhandenen Ressourcen umgegangen wird“, unterstreicht Stroppa. Allein die Einreichung zur UVP für die Erweiterung des Kraftwerks Kaunertal umfasst mehr als 20.000 Seiten und 1.000 Pläne.
Der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal ist darüber hinaus gelebter Klimaschutz: Allein durch das erweiterte Kraftwerk Kaunertal können in Tirol jährlich mindestens 300.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Diese Menge wird ausgestoßen, wenn die gleiche Menge Strom in einem Gaskraftwerk erzeugt würde. Im Vergleich zu einem Kohlekraftwerk sind es sogar mehr als 650.000 Tonnen CO2, die Jahr für Jahr vermieden werden. Zählt man die Energie aus den erneuerbaren Quellen Wind und Sonne dazu, die durch den Betrieb des Pumpspeichers im Platzertal gespeichert werden können, dann werden jährlich sogar rund eine Million Tonnen CO2 vermieden. Das sind mehr als 20 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen Tirols.