Seit Anfang Juni sind drei E-Busse der Österreichischen Postbus AG im Auftrag des Verkehrsverbundes Tirol (VVT) am Sonnenplateau Serfaus-Fiss-Ladis unterwegs. Das Pilotprojekt ist Teil der Strategie, bis 2036 den kompletten Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in Tirol auf nachhaltige Antriebsformen umzustellen. Dazu benötigt es neben den Fahrzeugen auch eine entsprechende Ladeinfrastruktur.
Hier kommt die TIWAG-Tochter TIWAG-Next Energy Solutions GmbH (TINEXT) ins Spiel, die bereits über mehr als 700 Ladepunkte tirolweit verfügt und damit entsprechend der TIWAG-Konzernstrategie zu den führenden Anbietern für innovative Ladelösungen für die E-Mobilität in Tirol zählt. In Zusammenarbeit mit VVT, Österreichische Postbus AG und der Gemeinde Serfaus hat TINEXT jetzt die erste Ladeinfrastruktur für E-Busse im Tiroler Oberland realisiert.
Optimiertes Schnellladen mit Lastmanagement
Die neue Anlage am Parkplatz in Serfaus bietet für E-Busse zwei DC-Ladesysteme (aktuell jeweils 150 kW Ladeleistung) mit vier Ladepunkten. Die Ladeleistung ist bedarfsgerecht auf bis zu je 300 kW erweiterbar. Zusätzlich wurden vier AC-Ladesysteme (jeweils 22 kW Ladeleistung) mit acht Ladepunkten für PKW errichtet. Durch die Umsetzung dieser Ladeinfrastruktur und dem anschließenden Betrieb will TINEXT wichtige Erfahrungen für die zukünftige großflächige Versorgung von E-Bussen sowie für die energiewirtschaftliche und systemdienliche Optimierung von Ladesystemen sammeln. Mit größer werdender Anzahl an E-Bussen spielt eine bedarfsgerechte und zielgerichtete Steuerung der Ladeleistung eine wichtige Rolle für einen effizienten und zuverlässigen Betrieb von E-Bussen.
„Die Herausforderung bei diesem Projekt war, an einem geeigneten Standort mit entsprechendem Platzangebot für E-Busse eine anforderungsgerechte Ladeleistung bereitzustellen“, erklärt TINEXT-Geschäftsführer Andreas Burger: „In Serfaus sind wir fündig geworden und kommen so auch dem Bestreben der Gemeinde und dem VVT nach, nicht nur die Elektromobilität im ÖPNV zu stärken, sondern auch eine innovative, öffentlich zugängliche AC/DC-Ladeinfrastruktur anbieten zu können.“
VVT-Geschäftsführer Alexander Jug betont: „Nur durch die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Parteien konnten die ersten E-Bus-Linien im Oberland umgesetzt werden. Wir haben gemeinsam mit den anderen Expertinnen und Experten vieles gelernt, das uns hilft, die Dekarbonisierungsstrategie umsetzen.“ „Als größtes heimisches Busunternehmen ist es für uns Freude und Auftrag zugleich, bei der Einführung von alternativen, umweltfreundlichen Antriebsformen federführend mit dabei zu sein“, betont Postbus-Regionalleiter Wolfram Gehri.
Mit der neuen Ladeinfrastruktur am Sonnenplateau können aktuell die E-Busse innerhalb von nur einer Stunde für den weiteren Linienbetrieb entsprechend aufgeladen werden. Neben dem VVT, für den zwei Ladepunkte rund um die Uhr fix reserviert sind, können auch private Busunternehmen das neue Angebot nutzen. Für Bürgermeister Paul Greiter steht fest: „Mit dem Angebot steigt auch die Nachfrage. Wir sind fest von diesem Projekt überzeugt, übernehmen mit der Bereitstellung des Grundstücks gesellschaftliche Verantwortung und leisten damit einen konkreten Beitrag zur CO2-Reduktion.“
Gemeinsam mit TIWAG plant TINEXT unterdessen bereits an den nächsten Projekten: So ist u.a. in Zams im Bereich des Postbus-Depots die Errichtung einer weiteren Busladeinfrastruktur (vier DC-Ladepunkte) geplant, weitere Standorte sind in Prüfung.
Im Bild: Gemeinsam für einen klimafreundlichen Öffi-Verkehr (v.l.): Markus Kofler (Postbus), TINEXT-Projektleiter Bernhard Peintner, Alexandra Medwedeff (VVT), Bürgermeister Paul Greiter und TINEXT-Geschäftsführer Andreas Burger freuen sich über die gelungene Umsetzung des regionalen Leuchtturmprojekts. (Foto: TIWAG/Vandory)