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18.09.2023

TIWAG holt für PV-Ausbau Gemeinden und Bauern ins Boot

Über den TIWAG-Sonnenfonds können Privathaushalte ihre Photovoltaikanlage schlüsselfertig errichten.

Über den TIWAG-Sonnenfonds können Privathaushalte ihre Photovoltaikanlage schlüsselfertig errichten. Das Produkt wird bereits seit 2020 angeboten und „die Nachfrage ist weiterhin ungebrochen“, weiß TIWAG-Vorstandsdirektor Thomas Gasser: „Als Landesenergieversorger wollen wir unseren Beitrag leisten, um das PV-Potential in Tirol in den nächsten Jahren deutlich zu heben.“ Schon jetzt gehört die TIWAG-Gruppe mit einer installierten Leistung von mehr als 5,0 Megawatt Peak zu den größten Sonnenstrom-Produzenten Tirols. Über den erweiterten Sonnenfonds sollen jetzt auch die Gemeinden und die Landwirtschaft ins Boot geholt werden. „Für das Gelingen der Tiroler Energiewende braucht es einen breiten Schulterschluss und gerade im Bereich der Sonnenenergie ist noch viel zu tun“, steht für Landeshauptmannstellvertreter und Energielandesrat Josef Geisler fest.

Erste Pilotanlage in Stans

In Stans wurde kürzlich die erste rund 500 m² große Pilotanlage am Dach des Vereine- und Gemeindezentrums erfolgreich installiert. Eine weitere ist beim Altstoffsammelzentrum geplant. „Die komplette Planung und Abwicklung erfolgt über TIWAG“, erklärt Bürgermeister Michael Huber: „Für die Gemeinde ist es ein Rundum-sorglos-Paket. Mit dem erzeugten Strom können wir den Eigenbedarf decken und damit die Energiekosten senken. Nach rund acht Jahren sind die Ausgaben für die neue Anlage amortisiert.“ Die Errichtung weiterer Anlagen ist geplant. „Wir wollen dieses Angebot tirolweit ausrollen. Gerade in Zeiten hoher Energiepreise ist die Photovoltaik eine sinnvolle Ergänzung“, weiß Thomas Gasser. LH-Stv. Josef Geisler hält dazu fest: „Um den Ausbau zu erleichtern, haben wir auch die bürokratischen Hürden abgebaut. Anlagen bis zu 100 Quadratmeter sind künftig weder anzeige- noch bewilligungspflichtig.“

Durch eine engere Zusammenarbeit mit der Tiroler Landwirtschaft soll eine weitere Lücke geschlossen werden. „Mit speziellen und attraktiven Finanzierungsmodellen über unseren TIWAG-Sonnenfonds wollen wir noch mehr PV-Flächen gewinnen. Gerade auf den Bauernhäusern und Ställen gibt es quasi in jeder Tiroler Gemeinde noch großes Potential“, betont Thomas Gasser. Auch LH-Stv. Josef Geisler begrüßt die neue TIWAG-Initiative: „Wir müssen in Tirol die Dachflächen nutzen und keine landwirtschaftlichen Nutzflächen mit Solarparks versiegeln.“ Mit einer eigenen Informations- und Beratungsoffensive sollen die potentiellen, bäuerlichen Betriebe hier abgeholt werden.

PV-Potential wird deutlich erhöht

„Das konkrete Ziel in Stans ist, die PV-Produktion auf bis zu 65 Prozent des Gesamtenergiebedarfs der gemeindeeigenen Anlagen auszubauen“, betonen die Verantwortlichen am Montag beim Pressetermin in Stans. Die Errichtung von sogenannten Energiegemeinschaften ist in diesem Zusammenhang ein weiterer Schwerpunkt: Zuletzt wurde in Trins die erste große Energiegemeinschaft in Betrieb genommen. Über die TIWAG-Tochter TINEXT gibt es zudem spezielle Kauf- und Pachtmodelle für Gemeinden, Wohnbauträger und Gewerbebetriebe. Mit einer Beteiligung am Haller Anlagenbauer Photovoltaik Ortner (PVO) ist der Landesenergieversorger zuletzt auch ins operative Geschäft eingestiegen.