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17.03.2023

TIWAG verlängert Unterstützung für den Tiroler Fischereiverband

Seit mehr als 30 Jahren unterstützt TIWAG finanziell die Bemühungen des Tiroler Fischereiverbandes um den Erhalt der Artenvielfalt in den heimischen Gewässern.

Jährliche Beiträge ermöglichen etwa die nachhaltige Aufzucht und den Besatz von Jungfischen. Diese Vereinbarung über Unterstützungen wurde Ende vergangenen Jahres um fünf Jahre bis 2027 verlängert. „Die enge Kooperation zwischen TIWAG und Tiroler Fischereiverband ermöglicht es, wichtige Artenschutzprogramme wie zur Verbreitung der Inn-Äschen und Ur-Forellen fortzuführen und so einen weiteren Beitrag zur gewässerökologischen Verbesserung der Tiroler Flüsse zu leisten“, betont TIWAG-Vorstandsdirektor Alexander Speckle.

Besatz von tausenden jungen Äschen im Inn

Mit der finanziellen Unterstützung werden Aufzuchtprogramme von Inn-Äschen und Ur-Forellen gefördert. „Die Fischbestände im Inn sind leider stark angeschlagen und stehen unter großem Druck. Solche Initiativen sind wichtig und notwendig, um z.B. die Äsche im Fortbestand zu unterstützen“, erklärt TFV-Landesobmann Andreas Bachler anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Die Aufzucht autochthoner Äschensetzlinge und regelmäßige Besatzmaßnahmen in den Tiroler Innrevieren sowie geeigneten Innzuflüssen sollen einen gesunden und nachhaltigen Bestand gewährleisten. Im Jahr 2023 werden insgesamt ca. 30.000 Äschen im Tiroler Inn besetzt, davon ca. 5.100 im Bezirk Imst. 1.300 wurden bereits in der Nähe von Stams in den Inn freigesetzt. Beim Tiroler Ur-Forellen-Projekt stehen wiederum die Vermehrung danubischer Bachforellenlinien und deren Besatz in geeigneten Gewässern im Vordergrund.

Gemeinsame Forschung- und Entwicklungsprojekte

Darüber hinaus stellt TIWAG in Abstimmung mit dem Tiroler Fischereiverband finanzielle Mittel für Forschung und Entwicklung bereit. So wurde in den letzten Jahren mit der Universität Graz eine Evaluierung der Äschen-Besatzmaßnahmen am Inn gestartet. Zudem wurde die Populationsstruktur des Seesaiblings in Tiroler Seen erhoben, um Management-Empfehlungen zu entwickeln. Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien wurde darüber hinaus ein Projekt zum Management von Kieslaichplätzen initiiert. All diese Studien tragen dazu bei, dass nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung des Fischbestandes entwickelt und umgesetzt werden können.

Inn-Revitalisierung Stams – Rietz

Auch Gewässeraufweitungen und -strukturierungen sind für die Verbesserung des Fischbestandes wesentlich. Ein aktuelles Beispiel ist die Inn-Revitalisierung Stams – Rietz, die von TIWAG seit Herbst 2021 im Rahmen des Erweiterungsprojekts Kühtai umgesetzt und noch im Frühjahr 2023 fertiggestellt wird.

Auf einer Länge von rund drei Kilometern wird dabei die bestehende Ufersicherung entfernt und das Gewässerbett um bis zu 75 Meter aufgeweitet, damit der Inn künftig eigendynamisch wirken kann. So entstehen vielseitige Lebensräume für Gewässer- und Landlebewesen, beispielsweise Seitenarme, Naturufer, Schotterflächen und Inseln, die durch Landnutzung, Eisenbahn- und Autobahnbau in den letzten 150 Jahren verschwunden sind. Die Dimension dieser Revitalisierung gewährleistet auch eine positive Wirkung auf flussauf- und flussabgelegene Abschnitte und stellt insbesondere in fischökologischer Hinsicht eine bedeutende Maßnahme dar.

TIWAG-Ökologe Martin Schletterer, Klaus Feistmantl (TIWAG-Projektleiter Inn-Revitalisierung Stams-Rietz), TFV-Landesobmann Andreas Bachler, Zacharias Schähle (TFV-Geschäftsstellenleitung), Franz Gallop (Revierbewirtschafter) und Karlheinz Larcher (Bewirtschafter des benachbarten Reviers) freuen sich über die Fortsetzung der Kooperation.


Im Bild ganz oben: TFV-Landesobmann Andreas Bachler (re.) mit TIWAG-Ökologen Martin Schletterer beim Besatz von 1.300 jungen Äschen im Inn-Revier Stams.